Die Schäfer - Schwany HoamatWelle- Volksmusikradio

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Die Schäfer

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Die Schaefer 2013
28.12.2020 — Das abgelaufene und neue Jahr
Liebe Freunde der Schäfer,
das abgelaufene Jahr hat wenig Erfreuliches mit sich gebracht – die Corona-Krise mit diversen Lockdowns, Auftrittsverboten und Einschränkungen im öffentlichen Leben.
Wir haben uns in dieser Zeit getroffen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es Die Schäfer in dieser Besetzung nicht mehr weiter geben wird.
Nach über 20 Jahren gemeinsamer Zeit möchte ein jeder zwar der Musik treu bleiben, jedoch in einer anderen Art. Näheres werdet Ihr in der Zukunft über Gespräche oder sozialen Medien erfahren.
Wir bedanken uns für die vielen Jahre, die Ihr mit uns verbracht und uns unzählig schöne Stunden und Gespräche geschenkt habt.
Die verschobenen Termine, die wir dieses Jahr nicht spielen konnten, werden wir noch zusammen im Jahr 2021 nachholen. Ebenso das abgesagte 30-jährige Bühnenjubiläum. Die Daten werden hier auf der Website veröffentlicht.
Behaltet uns in Euren Gedanken, unsere Musik soll Euch dabei immer ein guter Begleiter bleiben.

Danke sagen an dieser Stelle
Bianca, Carla, Michael und Uwe
(Quelle Homepage Schäfer 2021)


Die beschwingte Sängerin

Bianca App



Geburtstag
12. September

Familienstand
ledig

Funktion
Akkordeon, Mundharmonika, Gesang

Freizeit
Musik, Reiten, Lesen

Lebensmotto
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen!


Die immer natürliche Vollblutmusikerin

Carla Scheithe


Geburtstag
12. September

Familienstand
ledig

Funktion
Akkordeon, Mundharmonika, Gesang

Freizeit
Musik, Reiten, Lesen

Lebensmotto
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen!



Der Sonnyboy


Michael Kastel

Geburtstag
11. Mai

Familienstand
ledig

Funktion
Gesang

Freizeit
Familie, Musik, Sport

Lebensmotto
Jeder neue Tag gibt Dir eine neue Chance.

Der Ur-Schäfer

Uwe Erhardt

Geburtstag
8. Mai

Familienstand
verheiratet

Funktion
Gitarre und Gesang

Freizeit
Viel Sport, Lesen, Motorradfahren

Lebensmotto
Auch die größte Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt


Homepage Die Schäfer:www.die-schaefer.com

Postanschrift | Autogrammkarten
Die Schäfer - Uwe Erhardt
Postfach 1464
75004 Bretten


DIE SCHÄFER
(Quelle Text: BMG-Ariola und Uwe Erhardt)

Am Anfang war das Wort. Und das war nicht mehr ganz verständlich. Bei 1,5 Promille oder so, "Wir müssen unbedingt noch mal was zusammen machen", blubberte es unablässig. Wer kennt das nicht? Die Gefühle wallen. Man will die Welt umarmen (oder zumindest ein paar Bäume ausreißen).

üblicherweise geht alles seinen normalen Gang. Dann bleibt von so einem denkwürdigen Abend allenfalls ein bohrender Schmerz unter der Hirnschale und eine dicke, pelzige Zunge im Schlund. Ansonsten: Amnesie.

Dieses mal war alles ganz anders, denn der Rausch hatte Folgen, die bis heute nachwirken, obwohl inzwischen elf Jahre vergangen sind. In jener Promille-durchtränkten Nacht war die Geburtsstunde der Gruppe Die Schäfer.
Kommen wir zu den Vorläufern der Erfolgstruppe, die - musikalisch gesehen - weit entfernt waren vom heutigen Stil.

›Uwe Erhardt hatte sich in einer Formation namens "Wurzel 49" dem Hardrock verschrieben. Thomas Rothfuß war bei den "Earls" eingestiegen, die sich schon in der Region zu den Abräumern gemausert hatten. Eines Tages war bei den "Earls" Not am Mann. Da besann sich Thomas seines Musikerkollegen Uwe, der umgehend integriert wurde. In der Folgezeit wurde weiter eifrig gespielt. Schließlich verwandelten sich die "Earls" in "Drops" und außerdem in richtige Publikumslieblinge. Die hatten jetzt Witterung aufgenommen und wollten mehr. Eine größere Anlage kam ins Haus. Das eine oder andere Gruppenmitglied spielte nun schon mal mit dem Gedanken, hauptberuflich Popstar zu werden, nachdem sich sogar die "Bravo", das Pflichtblatt jener jungen Generation, gemeldet hatte und die "Drops" nach Kräften fördern wollte. Aber es kam anders. Statt Karriere gab es Knatsch. Entweder standen größere Veränderungen der Job oder die Freundinnen im Wege. Man trennte sich.
[Foto Quelle Schäfer]

Die Schäfer auf dem Peter-und-Paul-Fest

An ›Peter-und-Paul 1989 fand wie jedes Jahr in Bretten das gleichnamige legendäre Fest statt. Dazu verwandelt sich der kleine badische Ort am ersten Juli-Wochenende in ein munteres, quirliges mittelalterliches Gemeinwesen. Eine der Attraktionen ist dabei Die Schäferei. Lagerleben pur. Wein, Weib und Gesang. Alles in historisch korrektem Outfit. Aber nicht allein deshalb zählt das Schäferlager bei Eingeweihten zum Geheimtip. Die Truppe hat ihre eigenen Barden, die zu vorgerückter Stunde die Klampfe ergreifen und aus vollem Halse altes Liedgut schmettern.
[Foto] Uwe beim Peter-und-Paul-Fest

Beim letzten Abendmahl, es war das elfte Viertele oder so, kam es eben zu den denkwürdigen Worten ("Wir müssen noch einmal zusammen etwas machen."), die tatsächlich umgesetzt wurden. Schon der erste Versuch, "Der alte Schäfer von Bartholomä", endete mit einem Plattenvertrag. Das brachte allerdings Thomas und Uwe in eine unangenehme Situation. Sie waren nur zu Zweit. Ihnen
schwebte aber eine richtige Gruppe vor, mit Schäferinnen. Also fragte man bei den Kolleginnen vom Brauchtum nach und fand kongeniale Partnerinnen in Edith, Sabine und Heike.

Gleich die zweite Single katapultierte das nicht nur farbenfrohe Quintett in der Olymp der Volkstümlichen, gleich neben Zeus Patrick und Hera Angela. ›"Ich lebe gern in diesem Land" war das richtige Lied (und das richtige Einstands-Album) zur richtigen Zeit. 1991 war die Zeit der Wende, Zeit der Freude über die wiedergewonnene Einheit. Da war es gut, so zu singen. Denn es sprach den Leuten aus dem Herzen. Gerade bei den Auftritten in Leuna oder Wernesgrün, in Suhl oder Chemnitz, in Schwerin oder Magdeburg wurde es immer sehr still, wenn dieses Lied erklang. Augen strahlten (und wurden in der Dunkelheit des Saales auch öfters mal feucht) vor Freude. Die Nation wollte Die Schäfer hören und sehen. Man nutzte die Gunst der Stunde. Das zweite Album wurde eingespielt und am 28.09.1992 veröffentlicht. Der beziehungsreiche Titel ›"Wenn die Heidschnucken". Am selben Tag bekamen die fünf Frischlinge in Ludwigshafen "Die Goldene Stimmgabel" für das (volkstümliche) Lied des Jahres überreicht.
Zweite Besetzung: Caroline, Uwe, Christine, Gabi, Thomas (v.l.n.r.)

Obwohl alles zum Besten stand und die Karrierekurve steil nach oben zeigte, machte sich hinter den fröhlichen Kulissen Wehmut breit. Edith, Heike und Sabine waren
schwer verunsichert. Es ging für sie alles etwas zu schnell. Die Schäfer hatten ja alle noch einen Hauptberuf. Also mußte für jeden Einsatz eigens Urlaub beantragt werden. Die Fragen des Chefs wurden von Mal zu Mal bohrender, die Genehmigungen immer widerwilliger erteilt. Außerdem schmolzen die Ferientage wie der Schnee in der Sonne dahin. Die Folge: der Haussegen hing auch des öfteren schief. Das ging den Mädchen gegen den Strich. Sie zogen die Reißleine.

Jetzt war guter Rat teuer. Neue Mädel brauchte die Gruppe. Und zwar fix. CCG hieß die Antwort: Christine, Caro und Gabi.



Inzwischen waren Die Schäfer ins Profilager gewechselt und gingen mit MARIANNE & MICHAEL, CARMEN NEBEL, RAMONA LEISS oder den STEINERS auf Tournee. Oder sie machten sich auf die Socken zur nächsten Fernsehsendung oder zum Hörfunk oder zu einem Einzelauftritt.


Foto: Auftritt Schlagerparade der Volksmusik mit "Klein-Pia"Besonders ›"Sag mir wo ist der Himmel", Die Schäfer-Single mit Pia, der kleinen Nichte von Uwe, bringt die Barfüßler in Terminnöte. Die Freizeit wurde immer knapper. Da streikte Christine, die sowieso schon immer davon träumte sich solistisch zu verwirklichen. Ihre Devise: lieber Musette als Volksmusik.

Das Akkordeon wechselte, das "C" blieb. Claudia kam. Die Krankenschwester aus Donaueschingen, gesegnet mit einem unerschütterlichen Humor und stoischer Ruhe, wurde mit offenen Armen aufgenommen und fühlte sich sehr schnell zuhause. Und weiter ging's: Fernsehen satt. Stammgäste auf den vorderen Plätzen der Hitparaden. Ausgedehnte Tourneen. Plattenproduktionen. "Soll das alles für mich gewesen sein?" , fragte sich eines Tages Caro und gab auch gleich die Antwort "Nein!" Zwei Jahre Sturm und Drang waren ihr genug. Sie zog sich ins Privatleben zurück, nahm ihr abgebrochenes Studium wieder auf, führte es zu Ende und heiratete kurze Zeit später.

Gabi, die Mutter der Kompanie, hielt drei Jahre länger durch. Zwei kleine Kinder kann man nicht so ohne weiteres 200 Tage (oder mehr) im Jahr alleine zuhause lassen.

"Komm wir ziehen los", schlugen die verbliebenen dem unbeschwerten Cabriogirl ›Bianca vor. Es fackelte nicht lange, sondern schlug ein. Gerademal 19 Jahr, blondes Haar, frech wie Oskar und gerade mit der Matura geadelt. Viel Zeit ließen Die Schäfer ihrem Küken nicht zur Akklimatisation. Das achte Album mußte produziert werden (eben ›"Komm wir ziehen los") und der Schäferwagen war logischerweise auch schon wieder bis zum Himmel gepackt. Die Straße wartete. ›"Sing der Sonne ein Lied" (Album Nr. 9) ist deshalb die angesagte Devise. Und: es hilft. Nicht immer. Aber immer öfters. Denn lange Zeit war es ausgemacht, daß bei Außendrehs mit den Schäfern auch ein Sauwetter herrschen mußte. Ob "Zauberhafte Heimat" oder "So schön ist unser Deutschland", ob "So schön ist unser Brandenburg", oder "Sonntagskonzert" - es pfiff der Wind und schüttete wie aus Eimern, daß es sich eher gelohnt hätte "Barfuß im Regen" zu singen als "Wenn ein Schäfer barfuß tanzt" oder "Das Zauberwort". Am ehesten passte noch "Kopf hoch".
›"Miteinander" (Album Nr.10) feiern Die Schäfer nun ihr Dezennium.

Und dabei können sie auf eine ordentliche Statistik zurückblicken:
Zehn, das sind

   1.000.000 km auf der Straße (mindestens)
   1.000.000 unterschriebene Autogrammkarten (mindestens)
   10 Kolleginnen in der Gruppe
   Conny, Heike Sabine von 01.01.91 bis 06.05.91
   Edith, Heike, Sabine von 06.05.91 bis 01.04.93
   Caro, Christine, Gabi von 01.04.93 bis 01.11.93
   Claudia, Caro, Gabi von 01.11.93 bis 30.06.94
   Claudia, Gabi von 01.07.94 bis 31.08.98
   Claudia, Bianca von 01.09.98
   Pia - die "Kleine" hat immer mal wieder ins Geschehen eingegriffen ("Sag mir wo ist der Himmel", "Mutter der erste Sonnenstrahl", "Der goldene Stern", "Kleine Wunder", "Hast Du die Sterne gefragt") . Inzwischen ist aus ihr eine sehr erfolgreiche Dressurreiterin geworden, von der - so die Auguren - man noch einiges zu hören und sehen bekommen wird.
   Stefanie gab nur ein kurzes Gastspiel.
   1.000 Stopps bei McDonalds (mindestens) - alleine nur für Claudia, die Burger-Queen
   1.500 Currywürste
   2.000 Tankstopps
   2.000 Hotelübernachtungen
   500kg Spaghetti
   500,00 DM Toilettengebühren auf Deutschlands Autobahnen
   500 Wochen in den "Top 20 Airplays" von MEDIA CONTROL
   10 Alben
   5 Kinder (2 Gabi, 2 Thomas, 1 Uwe)
   2 Videos.

"Und - Wir sorgen weiter für Bewegung!"

Die Schäfer und Langeweile - das passte noch nie zusammen. Deutschlands bekannteste Barfußgeher sorgten immer für kleinere oder größere überraschungen.

Eine ganz besondere haben sie sich für das Jahresende 2000 aufbewahrt. Frontmann und Gründungsmitglied Thomas Rothfuß hat zum Ende des alten Jahrtausends den Schäferstab aus der Hand geben und wieder Socken und Schuhe angezogen.

Nach weit über 450.000 verkauften Alben, den oben genannten Auflistungen und einer erfolgreich verlaufenen Tournee im Dienste der Schäfer möchte er sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und eine solistische Karriere anstreben.
Michael

Seinen Platz nimmt nun der Sonnyboy ›Michael Kastel (33 Jahre) ein. Der Vollblutmusiker machte durch selbst besungene Produktionen auf sich aufmerksam, die er dem Produzenten der Schäfer zugeschickt hatte. Den Ausschlag gab dann letztendlich ein Test im November 2000, den Michael Kastel mit Bravour bestand.

(Quelle Die Schäfer)

Die Schäfer 2001

"Voll" muss man sein, um im Trend zu liegen: Voll cool, voll gut drauf, voll krass, voll Banane, voll geil. Warum also nicht auch mal ›"Voll im Leben"?

Und da stehen Die Schäfer ja nun seit mehr als zehn Jahren, hervorgegangen aus der traditionsreichen Schäfergruppe in Bretten.

Um der durch viele Drangsalen des Krieges in ihrem Wohlstande tief herabgesunkene Stadt allmählich wieder aufzuhelfen, verlieh Kurfürst Philipp von der Pfalz derselben im Jahr 1492 die Gerechtigkeit zur jährlichen Haltung vier öffentlicher Jahrmärkte darinn.

Am meisten Aufsehen erregte dabei stets der Schäfermarkt, am Laurentius (10. August) abgehalten: da kam die gesamte Schäferzunft des Oberamtes zusammen. Höhepunkt war stets der Schäfersprung. Den Anlaß zur Gründung der Schäferzunft gab die Haltung der anderen Zünfte und der Bevölkerung. Schäfer standen in einem denkbar schlechten Ruf. Man hielt sie für unehrlich, weshalb ihnen auch außer der Beschäftigung in ihrem Fache sonst ein anderes Gewerbe zu erlernen nicht vergönnt ward.

über den eigentlichen Schäfersprung berichtete der Chronist Gehres:

Bevor das gewöhnliche Wettrennen beginnt, versammeln sich Die Schäfer mit klingendem Spiele und Schalmeienklang auf der Zunftstube zu Bretten, rüsten sich des Vormittags zum gottesdienstlichen Besuche; zu dem End wallen sie von da aus, in Masse vereinigt, mit aufgepflanzten Hirtenstäben auf der Schulter, von ihres Festes Vorgefühl begeistert, in förmlicher Prozession der Kirche zu. Ist dieser Gottesdienst vorüber, dann wandern diese Schäfer von jener heiligen Stätte, gleichfalls unter Begleitung der Musik, geradewegs auf ihre bestimmte Herberge zurück, pflegen sich dort gütlich, bis gegen Abend hin, worauf erst mit den sogenannten Meistersöhnen und -töchtern dieser Schäfer auf folgende Art das herkömmliche Wettrennen beginnt:

Ungefähr eine halbe Stunde außerhalb der Stadt wird izt diesen jungen Leuten, sobald die samt und sonders auf dem hierzu bestimmten Platz im freien Feld versammelt sind, ein gewisses Ziel in beträchtlicher Ferne zum Wettrennen angesteckt. Nach diesem eilen zuerst paarweise die ledigen Meistersöhne; der nun von ihnen am ersten jenes Ziel erreicht, trägt das zum Preis dafür ausgesetzte, mit buntfarbigen Bändern geschmückte Lamm davon; die als dann gleichfalls paarweise in leichtem Gewand wetteifernde ledige Meistertöchter erhalten hingegen auf gleich Art die für sie bestimmte seidige Halstücher."

Am Ende der Brettener Schäfer-Jugendspiele zog die ganze Horde lärmend zurück in ihre Hotels, Zunftherberge genannt, und machte gewaltig ein Faß auf.

Am Ende der Brettener Schäfer-Jugendspiele zog die ganze Horde lärmend zurück in ihre Hotels, Zunftherberge genannt, und machte gewaltig ein Faß auf…

So wie Landes- und Ortskundige zu berichten wissen, hat sich daran bis heute wenig geändert. Das "Schäferlager" am alljährlichen ›Peter-und-Paul-Fest ist Anziehungspunkt für viele Einheimische und Auswärtige, Seh-Leute und Trinkfreudige - Und aus diesem Lager heraus bildete sich in grauer Vorzeit, etwa 12 Jahre zurück, die Musikgruppe Die Schäfer.

›"Ich lebe gern in diesem Land" war das erste Bekenntnis der Barfüßler aus Bretten, mit dem sie weit über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannt wurden, sogar Hitparaden am laufenden Band gewannen. Gekrönt wurde der Einstand allerdings 1992 mit einer "Goldenen Stimmgabel" (in der Kategorie "Volkstümliche Musik"). Dann wurde mal Heidschnucken in die Augen geguckt, mal gefragt, wo nun eigentlich der Himmel sei (special guest: die kleine Pia — Platzierungen regnete es nur so). Man folgte, wie weiland die drei Könige, einem "Goldenen Stern", wieder angeführt von Pia, oder tagte im "alten Dorfkrug", fühlte sich wie "ein Zigeunerkind" oder (siehe die ›Historie) ließ es richtig krachen, "wenn ein Schäfer barfuß tanzt". "Komm, wir ziehen los", war das Motto zum heran nahenden neuen Jahrtausend. Die Reduktion auf das Wesentliche folgte: "Miteinander" hieß es und: "Du paßt genau in meine Träume". Damit war man "Voll im Leben", das die Lieder schreibt; voll im neuen Jahrtausend, das Die Schäfer mit Energie und vielen neuen Ideen, vor allen Dingen aber mit einem herausragenden neuen Album angehen.

›"Voll im Leben" ist wieder einmal ein ausgezeichnetes Beispiel für die Vitalität der Gruppe Die Schäfer, die sich nie auf einen Stil oder einen Sound festgelegt hat, sondern munter aus dem reichhaltigen Reservoir der Tradition und der Gegenwart schöpft, um daraus dann letztendlich einen prickelnden Cocktail kurzweiliger Unterhaltungsmusik zu zaubern. Man darf hier natürlich nicht verschweigen, zehn Jahre als "Schattenmann" sind genug, daß für den komplexen Schäfer-Sound Olaf Malolepski, im Hauptberuf 33% ›"Die Flippers", als Hauptlieferant gemein gefährlich guter Ohrwürmer und als Buddha der Regler und Knöpfe verantwortlich zeichnet. Man nennt ihn übrigens auch in der ihn umgebenden Jüngerschar ehrfurchtsvoll "das Ohr".

Und ein bißchen genauer hinein hören in "Voll im Leben" ist angeraten. Denn das Produktions-Team hat zusammen mit der Gruppe, man hört es genau, ein Album geschaffen, das vor Lebensfreude und Spaß am Musizieren, am Präsentieren und Interpretieren sprüht, auch wenn zuweilen der verhaltene Kammerton die Oberhand gewonnen hat. Ein Genuss ohne Reue!

(Quelle Die Schäfer)

Das haben Die Schäfer in den letzten vierzehn Jahren gelernt: "Nach vorne schauen", heißt die Devise. Neue Ziele in Angriff nehmen. Nicht stehen bleiben. Und vor allen Dingen: "Wer labert, verliert!" Oder, um es mit unserem verehrten Herrn Goethe aus zu drücken: "Getretener Quark wird breit, nicht stark." Natürlich hat es im Laufe dieses Lernprozesses ganz schöne Beulen und Verletzungen gegeben. Das ist klar. Federn lassen gehört zum Geschäft. Die große Kunst ist jedoch, durch zu halten, die richtigen Schlüsse zu ziehen und sich neu zu justieren. Das ist den badischen "barefootes" mit Anstand gelungen.

Wer sich die Zeit nimmt und die inzwischen auf 15 Alben angewachsene ›Discografie durch hört, wird in mehrerer Hinsicht angenehm überrascht sein: hatte man es 1991 auf ›"Ich lebe gern in diesem Land" noch mit blutigen Amateuren zu tun, so wird man jetzt auf ›"Morgen fängt das Leben an" von einer Formation empfangen, die entschieden gefühlvoller mit den Inhalten ihrer Lieder umgeht. Das Credo: Gefühle muß man hören! Der Text will leben!

Und ebenso verhält es sich mit dem musikalischen Werdegang. Herrschte anfangs noch grob zubereitete Hausmannskost vor, so verfeinerte sich der Stil von Veröffentlichung zu Veröffentlichung, ohne dass dies bewusst wahr genommen worden ist. Lieder der Schäfer sind heute oft filigrane Kompositionen, in denen mehr mitschwingt, als man auf den ersten Eindruck hin wahr nimmt. Und so strafen das Liedgut der Schäfer und seine Aufbereitung - sie verfügen mittlerweile über mehr als 200 Eigenkompositionen - alle Lügen, die behaupten, volkstümliche Musik sei ohne alle Qualität und auf dem Niveau von "Patrona Bavaria" stehen geblieben.

Sie sind keine Mogelpackung. Sie sind authentisch. Das Kostüm ist nie ein ungeliebtes aperçu gewesen, um jedem begreiflich zu machen, dass man nun solange mit kuhäugigem Augenaufschlag volkstümlich ist, wie lecker Schotter rüberwächst. Die Schäfer-Idee gilt nach wie vor. Sie ist das Fundament. Auf ihr wird jedes Album aufgebaut. Und, welche Ironie, diese Idee wird wieder aktuell: nämlich Traditionen und Werte nicht ohne weiteres über Bord zu werfen, sondern auf ihre Bedeutung und Tauglichkeit hin zu überprüfen und Wichtiges zu bewahren. "Wert konservativ" nennt man das wohl. (Für die begeisterten Lateiner: abgeleitet von "konservare" = bewahren, erhalten). So ist auch das "Volkslieder"-Album im letzten Jahr kein Zufall gewesen. Es war ein klares Statement. Während die allgemein einsetzende, fluchtartige Absetzbewegung ins vermeintliche Schlager-Paradies fatal an die Geschichte von des "Kaisers neuen Kleidern" erinnert.

Es scheint überhaupt ein Wesensmerkmal der Schäfer zu sein, kein main stream zu sein. Also:
nicht der schnelle Erfolg um jeden Preis.
Lieber bedächtig auf der Karriere-Leiter einen Fuß vor den anderen setzen, als atemlos an die Spitze zu jagen und dabei Gefahr zu laufen, außer Tritt zu geraten.

Und so fahren die Brettener "ErVolksMusikanten" ihre Lorbeeren eher en passant ein, kaum von der Öffentlichkeit registriert:

   so nähert sich die Gesamt-Verkaufszahl ihrer Alben inzwischen der Millionengrenze.
   Sie haben während ihrer Tourneen im Auto über 2 Millionen Kilometer zurück gelegt dazu haben ihnen drei Vans treu gedient
   Sie haben über 2500 Konzerte gegeben und dabei über 3 Millionen Menschen begeistert
   sie sind die erfolgreichste deutsche Tournee-Gruppe im volkstümlichen Sektor
   in den "Volkstümlichen Hitparaden" des ZDF und der ARD sind sie am häufigsten in der Spitze notiert gewesen.
   Die Schäfer sind wohl die einzigen, die in ihrer vierzehnjährigen Dienstzeit immer jünger geworden sind.

"Eile mit Weile" ist also so falsch nicht. Und zahlt sich aus. Der Dienstplan ist für dieses Jahr schon prall gefüllt. Das nächste und übernächste Jahr stehen im Focus. "Nach vorne schauen", lautet die Devise.
(Quelle Die Schäfer)

Einstein sagt, je schneller wir uns bewegen, desto langsamer altern wir. Das wünschen wir uns doch alle. Älter zu werden, ohne zu altern. Die Schäfer machen vor, wie das geht. Immerhin sind die Brettener seit 15 Jahren auf der Walz. Haben etwa 2 Millionen Kilometer unter den Fußsohlen. (TüV gefällig?) Und sind heute doch nicht älter als 1990. Eine stramme Leistung, die Oberhirte Uwe (50 Jahr, offenes Haar) pragmatisch beschreibt: "Ich bin der Fels, an dem die anderen rasten und sich reiben können."

Am längsten rastet inzwischen Bianca (Generation Golf). Fesche Achtzehn war sie, als sie zu den Fuß-Nudisten stieß. Sie hatte gerade ihre geistig-sittliche Reife amtlich bescheinigt bekommen und wollte nun den Praxis-Test. Das ist nun auch schon wieder sieben Jahre her. Und aus dem Küken ist (unter Umgehung des hässlichen Entleins) ein Schwan geworden. Wie ihre Umgebung immer wieder mit Freude feststellt. Und ruhiger ist sie ebenfalls geworden. Sie nervt nicht mehr so! "Ich habe eine ganz schön harte Schule durchmachen müssen", so die hübsche SchäferIN in der Rückschau, "mir ist nichts geschenkt worden. Es hat ganz schön gerappelt, im Karton." War aber klar. Junger überschwang traf auf abgeklärte Routine. Unbekümmert trat sie den Alpha-Tieren ans Schienbein und war vom Donner gerührt, wenn die dann heftig grollten. Aber, junges Blut macht morsche Knochen munter. Mit Bianca erhöhte sich der Pulsschlag der Schäfer wieder. Neue Ziele wurden ins Visier genommen.

Die Schäfer sind nun schon seit Jahren die Tournee-Formation in deutschen Landen, mit über 200 Terminen in 365 Tagen. Und dieses, bitte schön, Jahr für Jahr. Gute Zeiten, schlechte Zeiten -egal. "Wenns Publikum uns will, sind wir da", so Front-Schäfer Michael (das Auge hört mit). Musikalisch ist auch alles nicht mehr so, wie es war. Das wird an Hand ihrer Platten in der Rückschau ganz deutlich. Die Vocal-Partien verströmen mittlerweile Emotionen in nuancierter Form: Lebensfreude, Ausgelassenheit, Sehnsucht, Träumerei, Trauer - jedes Album ein Wechselbad der Gefühle. Die einzelnen Lieder werden nicht gesungen. Sie werden empfunden, gelebt. Die Arrangements werden zudem immer vertrackter, macht man sich einmal die Mühe und hört genau hin. Da werden -ohne daß es auffällt- schichtweise Klang-Teppiche zu einem harmonischen Gesamt-Eindruck aufeinander geschichtet. Da steht Tradition in steter Korrespondenz mit der Moderne. Das Ergebnis: der unverwechselbare Schäfer - Sound, den das Publikum so lieb gewonnen hat. "Weil er mich beruhigt", sagt Gabi Tischler, seit 1994 Schäfer-Fan. "In ihren Liedern finde ich Vieles, was heute vielleicht schon verloren gegangen ist", so Sabine Hafner (Fanclubleiterin): "Heimatliebe, Treue, Gott-Vertrauen, Genügsamkeit, Ehrlichkeit, Natur-Verbundenheit."

Tatsächlich machen Uwe (Gitarre), Bianca (Gesang), Michael (Gesang) und Carla (Akkordeon) auch im Privaten deutlich, daß Naturverbundenheit, Bescheidenheit, Rücksichtnahme oder Heimatliebe beispielsweise für sie keine leeren Worte sind. "Das sind Fundamente", findet das Pfälzer Element der Gruppe, Carla. Deshalb ist stets ein traditionelles Lied fester Bestandteil eines jeden Albums. Dies Mal: "Das Rennsteig-Lied", gemeinsam gesungen mit Karin Roth, der Tochter des unvergessenen Urhebers Herbert Roth. Aber auch Vorschläge wie: "Mach mal Urlaub zu Hause" gehören in diese Kategorie. Oder: "Nimm Dir etwas Zeit!" (alles zu hören auf dem neuen Album ›"Erst kommst Du").

Für sich selbst nehmen Die Schäfer diesen Ratschlag nicht allerdings so ernst. Zumindest, was ihr Berufsleben anlangt. Der Kalender quillt schon wieder über. So mancher fest eingeplante Ferientag ist schon wieder über den Rhein.
Die Schäfer in Amerika

Selbst ihr erstes großes berufliches Debut im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in Milwaukee, USA, fällt in eine Zeit, in der andere nicht nur ihre schönen Teile entblössen und am Strand grillen. Und es fällt auch noch extrem kurz aus. In fünf Tagen (inklusive An- und Abreise) 10 Konzerte.

   Grand Canyon? - Nö!
   Besuch bei den US-Kollegen, den Cowboys und Schafhirten und so? Nö!
   Weil die Heimat ruft. Und das Publikum. Rückkehr aus den USA.
   Landung 08:20 Uhr in München.
   Auftritt in Stuttgart: 18:00 Uhr.
(Quelle Text und Foto Die Schäfer)

Schön ist es, ein Musikant zu sein!
›Bilder vom Auftritt in Milwaukee;
in der Galerie "Singing Stars - Schaefers (Germany & 2005 German Fest).
Pictures from Maria Olliges of the Schaefers & Marta Kretschmanns Tour of Stars. Also pictures taken at German Fest 2005" von ›Tim Kretschmann.

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